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Pflege prozesshaft gestalten

Kapitel 4: Schritt 2 Pflegerische Versorgung planen

Autoren: Helge Gustke, Lars Pongrac & Miriam Struve

Pflegerische Versorgung planen

Schritt 2: Pflegerische Versorgung planen – Der modifizierte Pflegeprozess (Gustke & Pongrac, 2020)

Rückblick: Im ersten Schritt des Pflegeprozesses werden die pflegerelevanten Daten im pflegediagnostischen Prozess erhoben und diagnostisch bewertet. Das Ergebnis wird in der Pflegeplanung in Form von Pflegediagnosen oder Pflegeproblemen und dazugehörigen Ressourcen dokumentiert.

Der zweite Schritt des Pflegeprozesses (“Pflegerische Versorgung planen”) kennzeichnet sich durch Aufstellen einer individuellen Pflegeplanung. Auch dieser Prozessschritt gliedert sich weiter in zwei zentrale Arbeitsschritte auf: die Planung der Ziele (Outcomes) und die Planung der Maßnahmen (Interventionen).

Pflegerische Versorgung planen (Gustke & Pongrac, 2020)

Pflegeziele beschreiben bewertbare Zustände, Verhaltensweisen, Wahrnehmungen, Fähigkeiten oder Wissen des Pflegenutzers zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. Das heißt, sie bestimmen sozusagen das SOLL, genauer gesagt den gewünschten und beabsichtigten SOLL-Zustand, der durch pflegerische Interventionen erreicht werden kann. Um diesen Zustand möglichst genau zu definieren, bietet sich die Berücksichtigung der sogenannten SMART-Kriterien an:

Die Formulierung der Pflegeziele anhand der SMART-Kriterien (Gustke & Pongrac, 2020)

Beispiel:
Herr Giesbert nimmt ab dem 12.04.20XX innerhalb von 24 Stunden selbstständig mindestens 1.300 ml Flüssigkeit zu sich.

Die Formulierung „guter“ Pflegeziele ist häufig eine Kunst für sich, denn neben den oben genannten SMART-Kriterien gilt es zusätzlich eine ganze Reihe an weiteren Formulierungskriterien zu berücksichtigen. So sollen Pflegeziele z. B. immer aus der Perspektive des Pflegenutzers formuliert werden und müssen sowohl einen Rückbezug auf die in der jeweiligen Pflegediagnose genannten beeinflussenden Faktoren, Risikofaktoren und assoziierten Bedingungen ermöglichen und zugleich die zur Zielerreichung geplanten Pflegeinterventionen pflegefachlich legitimieren. 

Einfach ausgedrückt: Pflegeziele sind das zentrale Element innerhalb der verschriftlichten Pflegeplanung. Sie sind dann sinnvoll formuliert, wenn die Pflegeplanung vom Ziel ausgehend nach links und nach rechts konsistent gelesen werden kann.

Die Beschreibung der Pflegeinterventionen sollte möglichst kurz, knapp und präzise ausfallen und die sogenannten W-Fragen berücksichtigen.

Die „W-Fragen“

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Dieses Lernarrangement zitierst du so:

Gustke, H., Pongrac, L. & Struve, M. (2021). Pflege prozesshaft gestalten. TafakariHub. https://tafakari.de/tafakarihub

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