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Die kognitive Entwicklung nach J. Piaget

Kapitel 1: Ich sehe was, was du nicht siehst! / Wie Kinder denken

Autoren: Kathrin Niehoff & Lars Pongrac

Kind spielt Verstecken (Symbolbild)

Kognitive Entwicklung ist ein Oberbegriff für die Wahrnehmungs-, Gedächtnis- und die Denkentwicklung. Durch sie lässt sich beschreiben, dass Kinder anders denken als Erwachsene: Erwachsene vergessen häufig die Tatsache, dass der Mensch kein rein kognitives Wesen ist, sondern zugleich auch ein sehr körperliches. Als „Körperwesen“ sind wir physischen Bedürfnissen unterworfen, die unser Denken und Handeln nicht selten enorm beeinflussen. Dies wird uns immer dann vor Augen geführt, wenn wir Kinder beim Spielen beobachten oder an uns selbst feststellen, dass wir nicht mehr in der Lage sind konzentriert zu arbeiten, z. B. wenn unser Magen Hunger signalisiert. Daneben hängt menschliches Denken sehr stark von Erfahrungen ab, die in den ersten Lebensjahren von besonderer Bedeutung sind.

In diesem Kapitel setzt du dich etwas intensiver mit dem kindlichen Denken auseinander und stellst Hypothesen auf, die du im weiteren Kursverlauf überprüfen kannst. 

Aufgabe: Schaue dir die nachfolgenden Beispiele für kindliches Denken an und stellen Hypothesen auf!

  1. Schaue dir die Beispiele (siehe unten) genau an.
  2. Stelle pro Beispiel je eine konkrete Hypothese zum kindlichen Denken auf. Nutze bei Bedarf den Exkurs „Mit Hypothesen arbeiten“ unten auf dieser Seite!
  3. Nutze den von deiner Lernbegleiterin bzw. deinem Lernbegleiter bereitgestellten Link, um zur digitalen Kartenabfrage zu gelangen.
    Achtung: Für die digitale Kartenabfrage wirst du auf die Internetseite von ONCOO.de weitergeleitet. Die Nutzung der Dienste von ONCOO ist kostenlos, einfach und DSGVO-konform. Es ist keine Anmeldung oder Registrierung notwendig.
  4. Schreibe pro Hypothese je eine Karte in der entsprechenden Farbe (siehe unten) und sende die Karten an die digitale Pinnwand.
Deine Arbeitsergebnisse werden in der nächsten digitalen Klasse aufgegriffen und weiter bearbeitet.
Gelbe Ente (Symbolbild)

Beispiel 1: Die gelbe Ente ist weg!

Piaget beobachtete, dass ein typisches sechs Monate altes Kind mit einem attraktiven Spielzeug zu spielen beginnt. Wird das Spielzeug jedoch mit einem Sichtschutz aus dem Blick des Kindes entfernt, verliert das Kind schnell das Interesse und wendet sich ab.

 

Kartenfarbe: Gelb

Blaue Wolke (Symbolbild)

Beipiel 2: Paul erklärt die Wolkenbewegung

Paul ist vier Jahre alt und erklärt seinen Eltern die Bewegung der Wolken so:

“Die Wolken gehen sehr langsam, weil sie keine Füße und Beine haben: Sie machen sich lang wie Würmer und die Raupen, daher gehen sie so langsam” (Piaget, 1969, S. 317).

 

Kartenfarbe: Blau

Glas mit roter Flüssigkeit (Symbolbild)

Beispiel 3: Der Umschüttversuch

In zwei identischen Gefäßen A und B befindet sich die gleiche Menge an Flüssigkeit. Der Inhalt von Gefäß A wird daraufhin vor den Augen des kleinen Paul (5 Jahre) in ein schmaleres, höheres Gefäß C umgegossen. Auf die Frage: “In welchem Gefäß ist nun mehr Flüssigkeit drin?” antwortet Paul: “Im großen Glas natürlich!” (Gefäß C).

 

Kartenfarbe: Rot

Exkurs: Mit Hypothesen arbeiten

Eine Hypothese beschreibt in der Regel den vermuteten Zusammenhang zwischen zwei Sachverhalten. Sie ist die provisorische Antwort auf eine wissenschaftliche Problemstellung bzw. Fragestellung.

In der Regel sind Hypothesen in einem Konditionalsatz formuliert. Das beinhaltet Konstruktionen mit wenn X, dann Y oder auch je X, desto Y.

Hypothesen sind keine Fragen, sondern Aussagen. Versuche, sie so präzise wie möglich zu formulieren.

 

Beispiel: Wenn Kinder täglich mehr als drei Stunden ihr Smartphone benutzen, dann bekommen sie viereckige Augen.

Hypothesen werden u. a. durch wissenschaftliche Untersuchungen oder anhand von wissenschaftlicher Literatur auf ihre Richtigkeit hin überprüft.

 

Kann die Hypothese bestätigt werden, sprechen Wissenschaftler vom verifizieren. Kann die Hypothese nicht bestätigt werden, wird sie falsifiziert.

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ONCOO ist ein Projekt des Fachseminars Informatik am Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen in Osnabrück. Auf der Internetseite www.oncoo.de stehen dem Nutzer fünf verschiedene Werkzeuge (Tools) zur Verfügung um schnell und einfach interaktive Methoden aus dem Bereich des kooperativen Lernens zu realisieren. Die auf der Internetseite erstellten Werkzeuge können mit nahezu jedem digitalen Endgerät (Laptops, PC, Smartboards, Smartphones oder Tablets) genutzt werden.

LinkTIPP: Hier gelangst du auf die Internetseite des kostenlosen Dienstes ONCOO. Probiere die unterschiedlichen Werkzeuge zur kooperativen Zusammenarbeit doch bei Gelegenheit einmal aus!

Digitale Klasse: Begib dich zum vereinbarten Termin in die digitale Klasse. Deine Lernbegleiterin bzw. dein Lernbegleiter sendet dir eine Einladung mit den entsprechenden Informationen (Termin, Zugangsdaten bzw. -Link) zu.

Kooperativer Austausch: Nutze das Kursforum im Kursbereich deines LMS um dich über das zuvor bearbeitete Kapitel auszutauschen, zu diskutieren und ggf. offene Fragen zu klären.

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Niehoff, K. & Pongrac, L. (2020). Die kognitive Entwicklung nach J. Piaget. TafakariHub. https://tafakari.de/tafakarihub

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