Menschen mit Demenz begleiten

Kapitel 1: In medias res

Autoren: Lars Pongrac & Miriam Struve

Ein Bild zum Thema Demenz gemalt von T. Jensen

Bestimmt hast du dich über das ungewöhnliche Titelbild dieses Lernpaketes gewundert!?

Unser Titelbild stammt von T. Jensen, die in dieser Arbeit ihre Gedanken und Gefühle zum Thema Demenz verarbeitet hat. Vielleicht nimmst du dir zur Einstimmung ein paar Minuten Zeit, um all deine ganz persönlichen Gedanken und Gefühle aufzuschreiben, die dir in den Sinn kommen, wenn du das Bild ein paar Minuten auf dich wirken lässt. 

 

Wir wünschen dir viel Freude beim Entdecken dieses Lernpaketes und sind ganz gespannt auf dein Feedback!

„Demenz ändert alles!“

Von Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz sind in Deutschland derzeit rund 1,7 Millionen Menschen betroffen. Doch obwohl Demenzerkrankungen in der Öffentlichkeit heute sehr präsent sind, werden die Betroffenen und ihre Angehörigen noch immer mit verschiedenen Formen der Stigmatisierung konfrontiert, wie die folgenden Beispiele zeigen:

„Ich weiß nicht, ob die denken, dass Alzheimer ansteckend ist. Oder dass ich sie sowiso nicht mehr erkenne. Jedenfalls hat neulich ein Kollege, mit dem ich früher in der Kreisverwaltung gearbeitet habe, die Straßenseite gewechselt, um mir nicht begegnen zu müssen. Das macht mich schon sehr traurig.“ (Herr U., 69 Jahre)

„Lohnt sich das denn, dass sie an dem Kreativworkshop teilnimmt – sie vergisst doch sowieso im Nachhinein alles.“ (Pflegende über Frau S. 85 Jahre)

Demenz ändert alles

Nicht nur Familienangehörige, Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen haben oft ein sehr einseitiges – meist defizitorientiertes – Bild von Menschen mit Demenz. Auch professionell Pflegende sind davor nicht gefeit. Viele Betroffene zögern die Diagnosestellung deshalb möglichst lange heraus und hoffen so, den vielen Vorurteilen und Ausgrenzungen eine Zeit lang zu entkommen. Dies verhindert wiederum einen frühzeitigen Therapiebeginn und die Vermittlung spezieller Unterstützungs- und Betreuungsangebote. Die Autoren, des Welt-Alzheimer-Reports 2012 fordern deshalb dazu auf, die noch immer weitverbreiteten Vorurteile und falschen Vorstellungen bezüglich der Demenz und der von einer Demenz betroffenen Person zu beseitigen, um so die Stigmatisierung zu reduzieren.

Impuls: Welche Vorstellungen und Vorurteile über Demenz und von einer Demenz betroffenen Personen sind dir bekannt oder bestehen vielleicht sogar bei dir selbst?

Gedankenexperiment

Stelle dir vor, du befindest dich als „gestrandeter Urlauber“ auf einem dir unbekannten Flughafen. Womöglich in einem dir unbekannten Land mit einer völlig fremden Sprache und Schrift. Du weißt, dass du einen bestimmten Flug erreichen musst, um nicht zu spät nach Hause zu kommen. Würdest du den Flug versäumen, müsstest du damit rechnen deinen Job zu verlieren, da du am nächsten Tag einen wichtigen beruflichen Termin wahrnehmen musst. Du stehst also unter einem enormen Druck. Auf dem Flughafengelände kann dir niemand helfen. Man versteht dich nicht und auch du kannst die Sprache der wildfremden Menschen um dich herum nicht verstehen. Die Zeit verrinnt …

Aufgabe: Welche Erkenntnisse hat dir das Gedankenexperiment gebracht? Schreibe deine Erfahrungen und Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Gedankenexperiment auf. 

Zahlen, Daten & Fakten

Aufgabe: Recherchiere im Internet auf den Seiten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., und des Statistischen Bundesamtes zu Zahlen, Daten und Fakten (epidemiologische Kennzahlen) der Demenz. Erstelle auf der Grundlage der statistischen Kennzahlen einen kleinen Steckbrief einer fiktiven Person namens „Trendi“.
Im Anschluss wartet ein kleines Set von Quizfragen auf dich! 

 

Question Set

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Dieses Lernarrangement zitierst du so:
Pongrac, L. & Struve, M. (2020). Menschen mit Demenz begleiten. TafakariHub.

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